Anders als damals? Welche Herausforderungen Schwangere heute erwarten

Anders als damals? Welche Herausforderungen Schwangere heute erwarten

Schwangere erleben die Zeit zwischen Kinderlosigkeit und Familie heute anders als noch vor einigen Jahren. Mit der Entscheidung für ein Baby stehen viele neue Aspekte ins Haus und es kommen Fragen auf, die es früher so nicht gab. Beziehungsmodelle, Berufstätigkeit, Ernährung und die Geburt selbst sind heute weit vielfältiger, weshalb sie neue Herausforderungen mit sich bringen. 

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Die Zukunft heutiger schwangerer Frauen ist anders als noch vor Jahrzehnten. (Quelle: John Looy on Unsplash)

Geburt wird zum individuellen Selbstbestimmungsthema 

Die Geburt eines Kindes fand früher vornehmlich in Form einer Hausgeburt statt. Große Kliniken oder auch Geburtsstationen gab es nicht, die Sterberate bei Schwangeren und Neugeborenen lag auf einem weit höheren Niveau als heute. Mit dem medizinischen Fortschritt und der zunehmenden Professionalität im Bereich der Geburtshilfe gelang es jedoch, auch den Start ins Leben sicherer zu gestalten. 

Allzu selbstverständlich ist es jedoch nicht, dass sich künftige Gebärende für eine Geburt in der Klinik entscheiden. Zu beobachten ist nämlich durchaus ein Trend hin zu mehr Ursprünglichkeit. Während sich manche Familien im Umfeld einer Klinik mit entsprechender Anbindung an Neugeborenen-Intensivstationen und der Option einer Notfall-OP wohler fühlen, streben andere eine zurückgezogenere Variante im Geburtshaus oder auch zu Hause vor. 

Welche Option letztlich die richtige ist, sollten Familien und vor allem Schwangere für sich selbst herausfinden und sich keinem gesellschaftlichen oder sozialen Druck beugen. Schließlich ist das Erlebnis der Geburt ein äußerst intimes und einzigartiges, welches so selbstbestimmt wie möglich ablaufen sollte. Das gilt nicht nur für das erste, sondern auch für das dritte Kind, für Spontangeburt und Wunschkaiserschnitt. 

Zu den größten Herausforderungen gehört hier nicht zwingend die Tatsache, dass die Auswahlmöglichkeiten breiter gefächert sind. Vielmehr entsteht vor allem durch Social Media ein oft unrealistisches Bild von der perfekten Familie oder auch der idealen Geburt sowie Stillzeit. Das führt dazu, dass sich viele Menschen große Sorgen hinsichtlich ihrer eigenen Fähigkeiten machen. Dies jedoch ist unbegründet, denn Entscheidungen mit dem Blick auf die eigene individuelle und unperfekte Realität bleiben weiterhin die besseren Ratgeber. 

Mutter, Vater und Kind sind nicht die einzig mögliche Konstellation 

Früher galt: Zu einer Schwangerschaft oder auch Familie gehören immer Mann und Frau. Viele Jahre lang zweifelte niemand diesen Glauben an, denn die klassische Kernfamilie wurde nicht nur gesetzlich, sondern auch aus religiösen Gründen als Optimum dargestellt. Heute wandelt sich das. Hineingeboren werden Kinder längst nicht mehr nur in Familien mit Mutter und Vater. Auch Mutter und Mutter, Vater und Vater sowie Alleinerziehende können und sollten gemeinsam mit ihrem Kind als vollwertige Familie gelten.  

Der gesellschaftliche Wandel hin zu gesteigerter Akzeptanz gegenüber alternativer Familienkonzepte gestaltet sich teilweise eher schleppend. Das kann eine Herausforderung sein, wenn Familien aus diesem Grund mit vielen Vorurteilen oder gar Ablehnung konfrontiert werden. 

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Wie soll das Baby zur Welt kommen? Eine Frage mit vielen Antwortmöglichkeiten. (Quelle: Christian Bowen on Unsplash)

Besonders bedeutend ist in diesem Zusammenhang erneut das Internet, denn es kann die Akzeptanz in der Gesellschaft beeinflussen. Ein Elternblog oder Social Media Profil, das sich aktiv für moderne Konzepte und mehr Vielfalt einsetzt, könnte langfristig dazu beitragen, dass die Familie der Zukunft nicht mit einem festen Bild in den Köpfen der Menschen verknüpft bleibt. 

Der Familientisch: Patchwork auf dem Teller 

Auch die Ernährung hat sich gewandelt. Früher gab es bei Tisch kaum Diskussionen hinsichtlich der Auswahl der Lebensmittel. Inzwischen jedoch stehen werdende und bereits vollständige Familien nicht selten vor der Herausforderung, auch neue Ernährungsformen in ihr Leben zu integrieren. Bestes Beispiel hierfür: Alternativen zu herkömmlichen Produkten wie etwa Ziegenmilch als Babynahrung oder die vegane Ernährung.

Viele Schwangere und Stillende ernähren sich vegan und wünschen sich, auch ihr Baby ab dem ersten Beikost-Löffel nach dem Stillen rein pflanzlich zu versorgen. Hier ergeben sich gleich mehrere Herausforderungen. So müssen Menschen während sensibler Phasen wie Schwangerschaft, Stillzeit und Wachstum besonders intensiv auf ihre Versorgung mit Nährstoffen achten. Eine Ernährungsberatung ist in diesem Fall empfehlenswert. Gute Nachrichten liefert indes eine aktuelle Studie zur Versorgung veganer Kinder. Sie belegt: Auch gut geplante (!) rein pflanzliche Ernährung eignet sich, um Kinder großzuziehen. 

Darüber hinaus kann es jedoch auch passieren, dass innerhalb einer Familie das Ernährungsthema zum Streitpunkt wird. Ernährt sich einer der Partner vegan, der andere jedoch mischköstlich, können auch ideologische und ethische Debatten auf dem Speiseplan stehen. Wie das gemeinsame Kind ernährt werden soll, ist dann ein Streitthema, welches im besten Falle mit Blick auf eine rundum gute Versorgung behandelt und letztlich entschieden wird. 

Berufstätig Familie sein: Der Spagat bleibt schwierig 

Dass beide Elternteile berufstätig sind, ist heute zwar oft der Fall, bleibt aber sehr herausfordernd. 2019 waren laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes 74,7 Prozent der Mütter berufstätig. 2009 lag dieser Wert bei 66,7 Prozent. Und auch wenn ein Elternteil meist nicht in Vollzeit arbeitet, stehen fehlende Kinderbetreuung und wenig familienfreundliche Arbeitszeiten einem entspannten Umgang mit der Berufstätigkeit häufig im Weg. 

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Wie früh Eltern wieder arbeiten gehen, sollte rechtzeitig geklärt werden. (Quelle: Katie Emslie on Unsplash)

Schon vor der Geburt lohnt es sich daher, über die Zukunft nachzudenken. Berufliche Ziele müssen auch Schwangere nicht gänzlich aufgeben, sondern vielmehr nach Wegen suchen, die zu ihnen und ihren Wünschen passen. Je nach Wohnort kann es dabei nützlich sein, etwa ein halbes bis ein Jahr vor dem Start in den Job bei 

  • Kindertagesstätten, 
  • Tagesmüttern 
  • und Krippen 

anzufragen, ob ein freier Platz zu erwarten ist. Manche Einrichtungen ermöglichen Familien schon frühzeitig Zusagen, sodass die eigene Karriereplanung nicht mit der Lebensrealität der Familie kollidieren muss. 

Herausfordernd bleibt vor allem für Mütter in diesem Fall erneut der gesellschaftliche Blick auf ihre Rolle. Sowohl berufstätige als auch nicht-berufstätige Mütter fühlen sich Vorurteilen und mitunter auch Vorwürfen ausgesetzt. An dieser Stelle verhält es sich wie auch bei der Wahl der persönlichen Geburtsart: Das individuelle Glück, die eigenen Bedürfnisse und auch gesundheitliche Aspekte sollten stets schwerer wiegen als sozialer Druck von außen.  

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