Haftpflichtversicherungs-Check – darauf sollten Familien achten
In Deutschland ist jeder für die Schäden verantwortlich, die er verursacht und muss die Kosten dafür tragen. Eltern haften dabei zumindest unter bestimmten Voraussetzungen für ihre Kinder. Aus diesem Grund ist eine private Haftpflichtversicherung ein wichtiger Grundstein für die finanzielle Absicherung einer Familie.
Die richtige private Haftpflicht finden
Beim Spielen auf der Straße oder beim Toben im Garten ist es schnell passiert: Eines der Kinder ist für einen Moment nicht aufmerksam und streift ein parkendes Auto mit seinem Fahrrad oder schießt seinen Fußball geradewegs in das Fenster des Nachbarn. Das ist ohnehin schon ziemlich ärgerlich. Noch unangenehmer wird die Situation aber, wenn die Eltern für den Schaden aufkommen müssen. Davor schützt eine private Haftpflichtversicherung – und zwar nicht nur zu Hause, sondern auch bei gemeinsamen Ausflügen und im besten Fall sogar im Familienurlaub. Sofern die Kinder entsprechend mitversichert sind, kommt der Versicherungsgeber für die entstandenen Kosten auf. Das Gleiche gilt natürlich auch für Unfälle, die durch die Eltern verursacht worden sind. Je nachdem, was vorgefallen ist, können die Schadensersatzforderungen existenzbedrohend werden. Es ist also enorm wichtig, einen Tarif zu finden, der einen umfassenden Schutz bietet.
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Deckungsumfang – das ist üblicherweise abgedeckt
Eine private Haftpflichtversicherung schützt bei verschiedenen Arten von Schäden, die durch eines der Familienmitglieder entstanden sind:
- Personenschäden
- Sachschäden
- Vermögensschäden
Dabei geht es immer um Schäden, die einer dritten Person entstanden sind, die nicht im gleichen Haushalt lebt. Wenn eines der Kinder aus Versehen den Spiegel im Flur der eigenen Wohnung zerstört, ist das also kein Fall für die private Haftpflicht. Außerdem sind Schäden ausgeschlossen, die aus Vorsatz entstanden sind. Die Haftpflichtversicherung ist auch dann der richtige Ansprechpartner, wenn ungerechtfertigte Forderungen gegen eines der Familienmitglieder erhoben werden. Sie kümmert sich dann darum, diese abzuwehren.
Die Höhe der Versicherungssumme
Bei der Versicherungssumme handelt es sich um den Betrag, den die Versicherung im Schadensfall maximal auszahlt. Sollte die Forderung darüber hinausgehen, muss die Differenz aus eigener Tasche beglichen werden. Um diesen Fall zu vermeiden, sollte von vorneherein eine Versicherungssumme in ausreichender Höhe gewählt werden. Die Verbraucherschutzzentrale empfiehlt, dass sie bei mindestens 10 Millionen liegen soll. Noch besser wäre aber eine Summe von 50 Millionen Euro.
Familien- und Kinderschutz: Alle Familienmitglieder absichern
Familien können sich einen Tarif teilen. Die Versicherungsgesellschaften bieten dafür spezielle Familienhaftpflichten, in denen alle im Haushalt lebenden Familienmitglieder abgesichert sind. Dazu gehören:
- Leibliche Kinder
- Stiefkinder
- Adoptivkinder
- Pflegekinder
Oftmals genießen die Kinder auch noch im Studium und in der Ausbildung den Schutz durch die Familienversicherung, auch wenn sie nicht mehr in einem Haushalt mit ihren Eltern leben. Bei einigen Tarifen besteht außerdem ein Versicherungsschutz für Kinder, die zu Besuch sind und für die vorübergehend die Aufsichtspflicht übernommen wird. Üblicherweise kommt aber die Haftpflichtversicherung von deren Eltern für den Schaden auf.
Achtung: Einige Versicherer schließen in ihrer Haftpflicht deliktunfähige Kinder aus. Damit sind Kinder unter 7 Jahren gemeint. Sie können vor dem Gesetz in der Regel nicht haftbar gemacht werden. Um den Frieden mit den Nachbarn zu wahren, kann es dennoch sinnvoll sein, einen Tarif zu wählen, in dem deliktunfähige Kinder inbegriffen sind.
Wie empfehlenswert sind Tarife mit Selbstbeteiligung?
Viele Versicherer werben mit günstigen Tarifen mit einer Selbstbeteiligung. Das bedeutet, dass Schäden bis zu einem gewissen Betrag immer selbst vom Versicherungsnehmer übernommen werden müssen. Erst ab einer vorher festgelegten Summe springt die Versicherung ein. Das kann für Familien vorteilhaft sein, die immer ausreichend Geld zur Verfügung haben und einen Schaden von zum Beispiel 1.000 Euro ohne Not aus eigener Tasche zahlen können. Jeder der Kinder hat, weiß aber, dass die monatlichen Ausgaben stark schwanken können. Wenn das Kind auf Klassenfahrt fährt, fehlen in einem Monat plötzlich ein paar 100 Euro und schon kann es knapp werden. Es sollte also immer genau abgewogen werden, ob eine Selbstbeteiligung infrage kommt oder besser darauf verzichtet wird.
Mieterhaftpflichtversicherung – Ein wichtiger Zusatz für Mieterfamilien
Neben der üblichen privaten Haftpflichtversicherung ist für Mieterfamilien auch die Mieterhaftpflichtversicherung von Bedeutung. Diese spezielle Form der Haftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die innerhalb der gemieteten Wohnräume entstehen und für die der Mieter haftbar gemacht werden kann. Hierzu zählen beispielsweise Wasserschäden durch überlaufende Badewannen, Beschädigungen an Einrichtungsgegenständen wie dem Boden oder Türen sowie Schäden am Eigentum des Vermieters.
Für Familien, die in einer Mietwohnung leben, ist es daher ratsam, neben der privaten Haftpflichtversicherung auch eine Mieterhaftpflichtversicherung abzuschließen. Diese Versicherung ergänzt den Schutz der privaten Haftpflicht, indem sie speziell auf die Risiken eingeht, die aus dem Mietverhältnis entstehen können. Dies ist besonders wichtig, da Schäden an der gemieteten Wohnung schnell hohe Kosten verursachen können und nicht immer durch die reguläre private Haftpflichtversicherung abgedeckt sind.
Beim Abschluss einer solchen Versicherung sollten Mieter darauf achten, dass die Versicherungssumme ausreichend hoch ist, um potenzielle Schäden abdecken zu können. Auch hier kann eine Versicherungssumme im Bereich von mehreren Millionen Euro empfehlenswert sein, um sich vor finanziellen Risiken zu schützen. Zusätzlich ist es wichtig, die genauen Bedingungen und Ausschlüsse der Versicherung zu prüfen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Schadensarten abgedeckt sind.
Private Haftpflichtversicherungen vergleichen – so funktioniert es
Nicht alle Tarife bieten die gleichen Leistungen. Um in dem großen Angebot an verschiedenen Haftpflichtversicherungen das passende Angebot für die individuellen Bedürfnisse der eigenen Familien herauszufiltern, ist ein Haftpflichtversicherungs-Check notwendig:
- Leistungen: Alle Leistungen sollten gründlich verglichen werden. Dabei ist auch auf individuelle Sonderleistungen wie eine Drohnenversicherung zu achten.
- Verbrauchermagazine: Eine gute Orientierung bieten Vergleiche von namhaften Anbietern. Mithilfe der Tipps des Verbrauchermagazins lässt sich eine Versicherung auswählen, die den sogenannten Grundschutz bietet. Dazu gehören unter anderem ein Auslandsschutz sowie die Absicherung ehrenamtlicher Tätigkeiten.
- Versicherungssumme: Sie sollte, wie bereits erwähnt, bei mindestens 10 Millionen Euro liegen. Bei alten Verträgen kann sie deutlich niedriger sein. Das sollte unbedingt überprüft werden.
- Kosten: Wie viel die private Haftpflicht später kosten wird, hängt von verschiedenen Faktoren wie der eigenen Schadenshistorie oder dem vorhandenen Risiko ab. Familien können mithilfe eines Online-Rechners ganz leicht herausfinden, wie viel ein Tarif bei einem bestimmten Versicherer kosten würde.
- Beratungsangebote: Nicht immer haben Eltern im Blick, welche Risiken existieren und wo eine eventuelle Lücke in ihrem vorhandenen Versicherungsschutz besteht. Der aktuelle oder zukünftige Versicherungsgeber kann hier mit seinem Fachwissen weiterhelfen.
Haftpflichtversicherungen überprüfen und gegebenenfalls wechseln
Viele Familien verfügen bereits über eine Haftpflichtversicherung. Trotzdem kann sich ein Vergleich lohnen. Wenn der alte Vertrag nicht alle relevanten Risiken abdeckt oder die Versicherungssumme zu niedrig ist, sollte gewechselt werden. Familien sollten besonderes Augenmerk darauf legen, dass wirklich alle Mitglieder ausreichend abgesichert und alle relevanten Risiken abgedeckt sind. Falls das nicht der Fall sein sollte, lässt sich eine neue Haftpflichtversicherung mit wenigen Klicks im Internet abschließen. Die sollte dann den individuellen Anforderungen entsprechen.
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