Lagerfeuerromantik mit Gitarre, Mundharmonika und Co.
Der Campingurlaub mit Kindern kann zu einer wertvollen Gelegenheit werden, unvergessliche
Momente in der Natur zu erleben und gleichzeitig die Bindung in der Familie zu stärken. Mit der richtigen Planung und Vorbereitung wird aus dem Campingtrip eine unvergessliche Abenteuerreise. Ganz gleich ob mit Zelt, Wohnmobil, Wohnwagen oder Campervan: Für die richtige Unterhaltung und Lagerfeuerromantik muss gesorgt sein, damit es auch am Abend noch gemütlich zugeht. Es gibt einige Instrumente, die für Groß und Klein zum Musizieren geeignet sind und sich schnell und einfach hervorzaubern lassen.
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Anforderungen an ein Outdoor-taugliches Instrument
Bei einem Campingurlaub geht es darum, die Natur zu genießen und abzuschalten. Das sollte bei der Wahl des passenden Instruments bedacht werden. Manche sind besser geeignet, um sie mitzunehmen und ortsunabhängig zu spielen, als andere. Die wichtigen Merkmale, die bei allen vorhanden sein sollten, sind folgende:
- Das Instrument funktioniert ohne Strom oder Batterien.
- Es ist angenehm anzuhören und es lässt sich damit melodisch oder rhythmisch musizieren
- Dreck oder Regen machen dem Instrument nichts aus und beeinträchtigen es nicht in seiner Funktion.
- Wegen des begrenzten Platzes beim Campen muss es handlich und gut verstaubar sein.
- Lieber preiswert, falls es doch einmal kaputt geht.
Gitarre: der Klassiker fürs Lagerfeuer
Eine Akustikgitarre ist ein typisches Campinginstrument, das sich perfekt für Lagerfeuerlieder und gesellige Abende eignet. Ob romantische und leise Klänge als Hintergrundmusik oder Klassiker, die jeder mitsingen kann: Mit einer Gitarre ist Spaß garantiert. Allerdings ist sie ein wenig unhandlich wegen ihrer Größe und eventuell schwerer zu verstauen. Dafür ist das niedrige Gewicht ein Pluspunkt. Das Holz ist jedoch anfällig für Kratzer und Stöße und auch Regen setzt dem Korpus und den Saiten zu. Liebhaber sollten für einen Campingtrip auf eine Zweitgitarre setzen, die günstiger ist als eine professionelle Akustikgitarre.
Bei schönem Wetter und genügend Platz im Kofferraum ist eine Gitarre auf jeden Fall ein Muss für den Campingurlaub.
Ukulele: die kleine Schwester der Gitarre
Sie sieht aus wie eine Gitarre im Miniaturformat, ist jedoch
ein eigenes Instrument. Die Ukulele ist ein hawaiianisches Saiteninstrument und zeichnet sich durch einen hellen, fröhlichen und leichtfüßigen Klang aus. Ihre Töne erzeugen eine charmante und entspannte Atmosphäre, die oft mit tropischen Stränden und lässiger Stimmung in Verbindung gebracht wird. Sie ist
handlich, leicht und
einfach zu erlernen. Daher eignet sie sich nicht nur für den Campingurlaub mit der Familie, sondern ist auch bei Backpackern und Weltreisenden beliebt. Durch ihren kleineren Korpus ist sie leiser als eine normale Gitarre und da sie nur vier
statt sechs Saiten hat ist es einfacher, Akkorde darauf zu greifen. Für viele braucht es sogar nur einen Finger, was die Ukulele zum perfekten Anfängerinstrument macht. So können noch kurz vor dem Campingtrip ein paar Klassiker einstudiert werden. Durch ihren hellen Klang verleiht sie dem Lagerfeuer eine fröhliche und ausgelassene Stimmung.
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Mundharmonika: rustikale Sentimentalität
Die
Ursprünge der Mundharmonika wie sie heute bekannt ist, reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Sie wurde unter anderem von Matthias Hohner entwickelt, dessen Firma bis heute eine der bekanntesten Hersteller von Mundharmonikas ist. Die Hohner Little Lady ist mit einer Länge von nur 3,5 Zentimetern das kleinste spielbare Instrument der Welt. Für viele ist die Mundharmonika das
ultimative Lagerfeuer- und Wanderinstrument. Wegen ihrer komfortablen Größe passt sie in die Hosentasche und kann somit problemlos mitgenommen werden. Bei Bedarf wird sie dann einfach hervorgeholt und es kann sofort losmusiziert werden. Sie ist robust und flexibel einsetzbar. Da sich sogar richtige Akkorde wie auf einer Orgel darauf spielen lassen, wird sie auch Mundorgel genannt. Doch auch für Soloparts und Melodien ist sie geeignet. Zudem ist sie einfach zu erlernen, da sie nur Töne einer Tonart besitzt. Mundharmonikas verleihen dem Campingtrip immer eine nostalgische und sentimentale Note, die die Herzen höherschlagen lässt. Sie eignet sich ebenso für Popsongs wie auch für Country- oder Blueshits.
Cajón: die peruanische Allzweck-Schlagzeugkiste
Wer für heiße Rhythmen am Lagerfeuer sorgen will, sollte eine Cajón mitnehmen. Der Name kommt aus dem Spanischen und bedeutet übersetzt einfach nur „Schachtel“ – und genau das ist sie auch: Eine Holzschachtel, die als Trommel verwendet wird. Zum Spielen wird sich daraufgesetzt und mit den Händen rhythmisch an die verschieden klingenden Seiten getrommelt.
Das Heimatland der Cajón ist Peru, doch auch hierzulande erfreut sie sich immer größer werdender Beliebtheit. Besonders
Kinder schätzen sie aus vielen Gründen. Sie ist
vielseitig einsetzbar und
einfach zu spielen. Im Duo mit einer akustischen Gitarre klingt die Cajón meistens sehr harmonisch, weswegen sie sich auch für den Campingtrip eignet. Das Holz ist wesentlich unempfindlicher als die Felle anderer Trommeln. Es gibt sogar flache Reise-Cajóns, die leichter zu transportieren sind.
Flöte: mehr als nur „Stille Nacht“ unterm Weihnachtsbaum
Schon seit der Steinzeit gehören Flöten zum Lagerfeuer. Die Urzeitmenschen spielten damals auf flötenähnlichen Instrumenten, während sie ums Feuer saßen. Auch wenn die Blockflöte heute nicht mehr als klassisches Campinginstrument gilt, spricht eigentlich nichts dagegen, sie mitzunehmen.
Ein Geheimtipp ist die keltische Tin Whistle, die mit einer Länge von 30 Zentimetern und gerade einmal 50 Gramm extrem leicht zu transportieren ist. Ihr rauchiger Klang ist typisch für irische und schottische Folkmusik. Da sie aus Metall gefertigt ist, ist sie robust und unempfindlich.
Was auch für eine Tin Whistle spricht: Sie ist leichter zu erlernen wie eine Blockflöte. Ähnlich wie die Ukulele eignet sie sich daher auch als Anfängerinstrument.
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Outdoor Percussion-Instrumente: für den gewissen Rhythmus
Maracas, Rasseln, Schellen und ein Tambourin sind leicht zu verstauen und können auch schon von Kindern gespielt werden, die noch kein Instrument gelernt haben, oder von weniger musikalischen Erwachsenen. So wird jeder am Lagerfeuer in die Musiksession integriert und ist Teil der Campingband. Auch Bongos können zum Trommeln am Lagerfeuer verwendet werden, jedoch gilt es hier auf die Felle zu achten. Diese sind recht empfindlich gegenüber Funkenflug und Feuchtigkeit. Vor allem letzteres lässt sich beim Campen kaum vermeiden, da es im Gras immer Tau gibt.
Weitere Möglichkeiten
Es gibt noch eine Vielzahl anderer Instrumente, die sich für einen Campingtrip eignen, die jedoch weniger populär sind.
- Handpan: Sie besteht aus zwei metallenen Halbschalen, die miteinander verklebt sind. Auf der oberen Schale sind Tonfelder eingearbeitet. Als Idiophon erzeugt sie durch ihre Eigenschwindung Klänge und nicht durch Saiten, Membrane oder einen Luftstrom. Beispiele für weitere Idiophone sind das Xylophon oder die Triangel. Handpans lassen sich mit einer passenden Tasche auf dem Rücken tragen, sind in der Anschaffung allerdings recht teuer.
- Zungentrommel: Optisch ähnelt sie der Handpan, allerdings befinden sich in der oberen Halbschale neun bis zehn Zungen, die an einem Ende mit dem Metall verbunden sind. Gespielt wird die Zungentrommel ähnlich wie ein Xylophon. Ihre sanften Klänge harmonieren besonders gut mit der Natur.
- Melodica: Wer noch nie eine Melodica gesehen hat, wird im ersten Moment überrascht sein. Bei ihr handelt es sich um eine Mischung aus Klavier und Mundharmonika. Sie hat Klaviertasten, jedoch muss über ein Mundstück Luft hineingeblasen werden, da die Töne wie bei der Mundharmonika mit Stimmzungen erzeugt werden. Melodicas sind kompakt und vergleichsweise günstig.
- Maultrommel: Der Name ist Programm. Das oft nur acht Zentimeter große Instrument besteht aus einer metallenen Feder und einem Bügel. Durch das Bewegen der Feder entsteht der Klang, welcher recht simpel ist und je nach Lage der Zunge im Mund höher oder tiefer klingt.
Fazit
Es gibt ausreichend Möglichkeiten, ein Instrument in den Campingurlaub mitzunehmen und dort gemeinsam zu musizieren. Auch Kinder können sich aktiv daran beteiligen und somit wundervolle Erinnerungen schaffen. Jedoch sollten die auf dem Platz geltenden Regeln, was Ruhezeiten angeht beachtet werden, um die anderen Camper nicht zu stören.