Wie kann man das richtige Au Pair finden?
Junge Menschen aus allen Teilen der Welt suchen neue Herausforderungen und Erfahrungen im Ausland, um spannende Erfahrungen zu sammeln. Während einige ein soziales Jahr in einem fremden Land absolvieren, möchten andere Familien unterstützen. Au-pair sind Mädchen oder Jungen, die bei Gastfamilien unterkommen und während ihres Aufenthalts bestimmte Aufgaben im Familienalltag übernehmen. Mit Tipps und Tricks finden Eltern, das geeignete Au-pair für ihren Haushalt.
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Beweggründe: Warum soll ein Au-pair unsere Familie unterstützen?
Eines vorweg: Au-pair sind keine Dienstpersonen, die das Haus putzen oder Kindermädchen, die ab ihrer Ankunft für die Kindererziehung und dessen Pflege verantwortlich sind. Ziel ist der kulturelle Austausch, an dem junge Menschen interessiert sind, die den Schritt in die Ferne wagen. Eltern dürfen Au-pair im Haushalt bis zu 30-Wochenstunden beschäftigen, müssen aber einen Ausgleich bieten.
Gründe für ein Au-pair-Mädchen oder einen Au-pair-Jungen sind mit allen Familienmitgliedern abzuwägen. Eine fremde Person im Haushalt muss von allen akzeptiert werden, um ihr oder ihm die Integration zu erleichtern. Mit einer eingehenden Analyse wird für alle ersichtlich, welche Rolle ein Au-pair in der Familie übernimmt und welche Gegenleistung die Familienmitglieder bereit sind zu gewährleisten.
Ein weiteres temporäres Familienmitglied benötigt seinen eigenen Raum im Haushalt. Alle haben das Recht auf Privatsphäre, weshalb die Aufnahme nur Sinn ergibt, wenn für den Jungen oder das Mädchen ein eigenes Zimmer zur Verfügung steht.
Professionelle Ansprechpartner wählen
Wer sich online umsieht, wird bei der Eingabe des Keywords "Au-pair"; schnell Ergebnisse finden, die mehr oder weniger seriös wirken. Genau hier besteht die Gefahr für Eltern einen Ansprechpartner zu finden, der wenig Wert auf die Kompatibilität der Familie und des Au-pair legt. Dies ist entscheidend, damit das Vorhaben gelingt.
Eine seriöse
Au-pair Agentur informiert Interessenten, nimmt sich für Eltern Zeit und steht während der Aufnahme eines Mädchens oder Jungens beratend zur Seite. Es gibt keine hundertprozentige Garantie, dass ein Au-pair zur Familie passt. Die Fehlerquote lässt sich reduzieren, wenn sich die Agentur mit den Charakteren aller Beteiligten beschäftigt.
Missverständnisse treten auf, wenn die Definition von Au-pair missverstanden wird. Gastfamilien und die jungen Menschen, die sich dem Dienst widmen, haben unterschiedliche Vorstellung von der Bedeutung ihrer jeweiligen Rolle. Deshalb sind die Erwartungen im Voraus zu kommunizieren. Agenturen dienen hierbei als Vermittler.
Sprache: Mit der Welt kommunizieren
Erhalten Eltern Vorschläge einer Agentur, müssen sie sich mit den potenziellen Kandidaten auseinandersetzen. Au-pair, die nach Deutschland kommen, sind nicht zwingend der deutschen Sprache mächtig. In den meisten Fällen sprechen sie fließend Englisch. Sie reisen nach Deutschland, um mehr über die Kultur zu erfahren und die Sprache zu lernen.
Idealerweise sprechen alle Familienmitglieder Englisch, um sich mit dem Au-pair zu unterhalten. Das Vertrauen wird erfahrungsgemäß gestärkt, wenn mindestens ein Familienmitglied die native Sprache des Gastes spricht. Lernen die eigenen Kinder in der Schule Französisch, ist ein Au-pair aus Frankreich oder einem anderen französischsprachigen Land in der Familie besser aufgehoben als ein sprachfremdes Au-pair, wodurch Sprachbarrieren gegeben sind.
Erste Kontaktaufnahme zum Au-pair
Agenturen für Au-pair sind kein Lieferdienst. Bestellen und morgen ist der Junge oder das Mädchen im Haushalt, ist nicht vorgesehen. Bevor Eltern eine Entscheidung treffen, warten viele Aufgaben auf sie. Zur Verdeutlichung diverser Situationen, die eintreten können, hier einige Auszüge:
- In der Familie leben nur Kleinkinder. Die jungen Eltern haben keine Erfahrung mit der Erziehung und Begleitung eines Jugendlichen aus einer fremden Kultur. Pubertierende reagieren in Alltagssituationen oft unerwartet. Eltern müssen diesen Situationen gewachsen sein.
- Au-pair ist bereits volljährig. Bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres können Interessenten den Dienst aufnehmen. Sie stellen möglicherweise eine Konkurrenz zur elterlichen Partnerschaft dar. Affären belasten die Partnerschaft und das Familienleben.
- Politische Präferenzen liegen deutlich auseinander. Es gibt zudem keine Vereinbarkeit mit den religiösen Hintergründen eines Gastes. Niemand ist nach seiner Herkunft und Religionszugehörigkeit zu bewerten. Die Lehren, die ein Au-pair mitbringt, können zum Hindernis werden.
Mit der Aufnahme eines Au-pair übernehmen Familien Verantwortung für ein weiteres Mitglied. Dessen müssen sich alle Teilnehmenden bewusst sein. Familien, die Queer-Menschen nicht akzeptieren, müssen das vorher der Agentur gegenüber offen kommunizieren. Dies ist nur ein Beispiel, aus welchen Gründen manche Au-pair und Familien nicht zusammenpassen. Sobald der Kontakt zu einem potenziellen Au-pair besteht, gilt es, sich langsam anzunähern. Während der Kennenlernphase stellt sich heraus, ob das Zusammenleben funktionieren könnte.
Tipp: Eltern, die sich für ein minderjähriges Au-pair entscheiden, sollten mit dessen Erziehungsberechtigten kommunizieren. Das gibt dem Elternhaus des Mädchens oder Jungens einen besseren Einblick, wo ihr Kind in kommender Zeit leben wird. Das ermöglicht zudem wichtige Details zu erfahren, die Au-pair nicht sofort erwähnen.
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Au-pair in der Probezeit
Es dauert einige Tage, bis sich ein Au-pair-Mädchen oder Au-pair-Junge im Haushalt akklimatisiert. In den ersten Tagen sollte sich die Familie Zeit nehmen, dem Au-pair die
Umgebung zu zeigen, damit es später die Wege alleine zurücklegen kann. Läuft etwas nicht wie gewünscht, gilt es das anzusprechen. In einem angemessenem Ton profitieren beide von einer ehrlichen Aussprache. Kommt es zu kommunikativen Störungen, hilft es, die beauftragte Agentur zu kontaktieren und um Unterstützung zu bitten.
Eltern sollten beiden Seiten zuhören, wenn während der Kinderbetreuungszeit, in deren Abwesenheit, Probleme auftreten. Dabei gilt es, auf die verbalen als auch nonverbalen Äußerungen der Kinder zu achten. Es kommt in seltenen Fällen vor, dass Kinder ihre Eltern gegen das neue Familienmitglied ausspielen. Andere ziehen sich zurück. Sie trauen sich nicht, zu einer Situation Stellung zu beziehen. Kommt das Gefühl auf, dass eine Situation vorliegt, die nicht den Familienwerten entspricht, ist das in einem sachlichen Rahmen anzusprechen.
Trotz aller vorherigen Abwägungen kommt es vor, dass beide Seiten nicht zueinanderfinden. Damit aus der Situation keine nachhaltige Belastung entsteht, ist der Agentur anzuzeigen, dass ein Austausch des Au-pair als angemessen erachtet wird.
Kleine Informationen vom Gesetzgeber
- Dem Au-pair steht pro Woche 1,5 freie Tage zu, die Regelung gilt seit dem 01. Mai 2023.
- Gasteltern müssen 70,00 Euro anteilig für einen Sprachkurs bezahlen.
- Eltern werden die Fahrtkosten zum und vom Sprachkurs auferlegt.
Jedes Jahr sind etwaige Änderungen des Gesetzgebers zu prüfen und einzuhalten. Mit der versierten Herangehensweise finden Eltern das richtige Au-pair für ihre Familie auf Plattformen wie
Nina.care. Für mehr Erfolg sorgen seriöse Agenturen, die Reflexion und Analyse. In der ersten Phase des Kennenlernens stellt sich heraus, ob das Zusammenleben im Familienhaushalt funktioniert. In schwierigen Situationen ist die Vermittlung der Agentur zu beanspruchen.